Die Digitalisierung schreitet voran. Dabei folgt die Branche der Gefahrgutlogistik in vielen Dingen den bereits aus anderen Industriebereichen bekannten Trends. Die Schwerpunkte liegen auf elektronischer Dokumentation, virtuellen Schulungen und papierlosen Vorschriften. Nachhaltigkeit und die Vermeidung von Falschdeklarationen sind wichtige Themen. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die das Hazardous Cargo Bulletin in Zusammenarbeit mit der International Air Transport Association (IATA) und dem auf die Verpackung von Gefahrgütern spezialisierten Unternehmen Labelmaster unter dem Titel „Global Dangerous Goods Confidence Outlook 2024“ vor wenigen Tagen präsentiert hat. Diese Studie wird jährlich unter 1.000 Logistik-Experten durchgeführt und beleuchtet die aktuellen Probleme der Gefahrgut-Logistik-Branche und deren Maßnahmen zur Bewältigung dieser Probleme.
Die Digitalisierung schreitet voran
Dabei folgt die Branche der Gefahrgutlogistik in vielen Dingen den bereits aus anderen Industriebereichen bekannten Trends. Unternehmen investieren verstärkt in Digitalisierung und Nachhaltigkeit, doch der Weg dorthin ist beschwerlich.
Immerhin 83 Prozent der befragten Unternehmen sagen, sie bemühten sich um die Digitalisierung ihrer Prozesse. Dabei liegen die Schwerpunkte auf elektronischer Dokumentation (52 Prozent), virtuellen Schulungen (51 Prozent) und papierlosen Vorschriften (49 Prozent). Gleichzeitig berichteten aber 80 Prozent von Schwierigkeiten bei diesen Vorhaben. Die größten Hürden seien die mit der Digitalisierung verbundenen Kosten (86 Prozent) und die mangelhafte Unterstützung durch Partner in der Lieferkette (86 Prozent).
Nachhaltigkeit im Fokus, aber langsame Fortschritte
81 Prozent der Unternehmen haben bereits Nachhaltigkeitsinitiativen gestartet, wie etwa nachhaltige Verpackungen und Kooperationen mit umweltbewussten Partnern. Warum aber verlaufen diese Veränderungen so schleppend? Die Studie liefert Antworten: Einerseits sei das schwierige gegenwärtige Geschäftsumfeld (56 Prozent) ein Faktor, andererseits verzögere der Mangel an Daten die Implementierung (39 Prozent).
Probleme mit falsch deklarierten Gütern
Eine überwältigende Mehrheit der Fachleute in der Gefahrgutlogistik, nämlich 80 Prozent, berichteten, dass falsch oder nicht deklarierte Waren ein erhebliches Problem darstellen. Zwei Drittel der Teilnehmer fanden die Verwaltung neuer Produkte, die in die Lieferkette gelangen, schwierig.
Zukunftsweisende Innovationen in der Gefahrgut-Lieferkette
Wagt man einen Blick in die Zukunft, so sind die Fachleute im Hinblick auf künftige Investitionen durchaus optimistisch. Am meisten erhoffen sie sich von den folgenden Entwicklungen:
1. Verbesserte Datenkonnektivität für schnellere und transparentere Abläufe (74 Prozent)
2. Intelligente Lagerlösungen zur Optimierung von Prozessen (59 Prozent)
3. Schnellerer Zugang zu digitalen regulatorischen Informationen (56 Prozent)
4. Nachhaltigere Verpackungsoptionen (47 Prozent)
Schritte zu einer sichereren und nachhaltigeren Zukunft - mit Leschaco!
Um von den Trends zu profitieren und den Herausforderungen zu begegnen, muss sich die Gefahrgutlogistik auf drei Kernbereiche fokussieren:
1. Digitalisierung
Nicht nur die Sicherheitsvorschriften zum Transport und zur Lagerung von Gefahrgut ändern sich ständig, auch entwickelt die Industrie laufend neue Stoffe, die als Gefahrgut eingestuft werden. Der IMDG Code, die zentrale Beförderungsvorschrift für gefährliche Güter im Seeschiffsverkehr, wird deshalb laufend aktualisiert und ist in seiner jeweils aktuellsten Form verbindlich anzuwenden. Die wesentlichen Ergänzungen, sogenannte Amendments, werden alle zwei Jahre beschlossen. Die aktuell gültige Version ist Amendment 41-22 vom Dezember 2022.
Nicht alle Versender arbeiten nach den aktuellen Vorschriften. Dies kann zu unkalkulierbaren Haftungsrisiken führen. Leschaco verfügt über umfangreiche und jederzeit aktuelle Gefahrgutdatenbanken, die den Anforderungen des IMDG Codes im Digitalisierungszeitalter entsprechen.
2. Nachhaltigkeit
Im Bereich Kontraktlogistik, einem bedeutenden Wachstumsmarkt in der Gefahrgutlogistik, gibt es erhebliche Chancen, den Beitrag der Logistik zum Umweltschutz zu stärken. Ein gutes Beispiel dafür ist das neue Gefahrgutlager von Leschaco im niederländischen Moerdijk. Die Anlage ist mit Sonnenkollektoren auf dem Dach ausgestattet, die einen Teil des Strombedarfs decken, und umfasst verschiedene umweltfreundliche Maßnahmen, darunter eine elektrische Fußbodenheizung, LED-Beleuchtung und die höchsten Gebäudestandards für die Isolierung. Ebenfalls vorhanden sind eine ausreichende Anzahl von Ladestationen für Elektrofahrzeuge.
3. Reduzierung falsch deklarierter Waren
Die hohe Anzahl von Falschdeklarierungen („Cargo misdeclarations“) ist nach wie vor eines der größten Sicherheitsrisiken in der Gefahrgutlogistik. Hier geht es nicht nur darum, standardisierte Prozesse zu etablieren, sondern vor allem auch darum adäquate, kontinuierliche Mitarbeiterschulungen und die Einführung strenger Qualitäts- und Sicherheitskontrollen sicherzustellen. Unsere Gefahrgutspezialisten arbeiten seit vielen Jahrzehnten an diesen Themen und stellen die Vorschriftencompliance sicher.
Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass die Logistikbranche auch in einem herausfordernden wirtschaftlichen und geopolitischen Umfeld bereit ist, mit Investitionen und Innovationen auf die Anforderungen der Kunden zu reagieren. Wir bei Leschaco sind es jedenfalls.